Geschichte des Dorfes

ERSTE URKUNDLICHE ERWÄHNUNG IM JAHR 774

Das Kloster


Symbolbild, da das Kloster nicht mehr vorhanden ist

774 erste Erwähnung Walsdorfs (Walhestorpher Mark) als Schenkung an das Kloster Lorsch.

1156 Gottfried v. Beselich gründet hier ein Benediktiner Mönchskloster. Umwandlung in Nonnenkloster im 13. Jh.
Mitte des 14. Jh. leben 25 Nonnen im Kloster, fast ausschließlich adliger Herkunft (Herrscherhäuser Nassau-Saarbrücken, Solms-Lich). Das Kloster besitzt Güter in Walsdorf, Würges, Steinfischbach, Mauloff und Heftrich.

1634 erlischt das Kloster nach Plünderung durch spanische Truppen. Das Klostergut wird zunächst an einen Klosterhofmann verpachtet, 1707 an Walsdorfer Bauern in Erbpacht vergeben. Überreste des Klosters sind nicht mehr vorhanden.

Das Dorf


um 1200 die Nassauer gewinnen als Vögte von Limburg die Herrschaft über Walsdorf.
1355 bei Teilung des Walramschen Besitzes fällt Walsdorf an die Grafschaft Nassau-Idstein.

1358 Graf Adolf I. von Nassau-Idstein erhebt das Dorf wegen seiner günstigen strategischen Lage gegenüber der Grafschaft Diez zur Stadt Wallstatt. Die Stadt entsteht auf dem Hügel beim Kloster, wird bis 1393 mit Mauern, Türmen, zwei Toren befestigt. Die Bewohner siedeln aus dem Tal hinauf. Als Stadtbürger sind sie von Leibeigenschaft und Frondienst befreit, haben Steuervergünstigungen und Marktrecht. Die wirtschaftliche Basis für die dauerhafte Entwicklung zur Stadt ist jedoch zu schmal. Wallstatt nennt sich bis ins 19. Jh. Freiflecken Walsdorf. Seine Freiheitsrechte behält es bis ins 19. Jh.

1692 ein Großbrand vernichtet fast das ganze Dorf. Beim Neuaufbau wird der ehem. Klosterbezirk einbezogen und die heutige Straßenführung angelegt.

1822 Abbruch der beiden Stadttore. Von 111 Häusern stehen noch 97 innerhalb der Stadtmauer

1831 nach einem erneuten Brand entsteht die geschlossene Scheunenfront an der Ostseite des Dorfs.

1971 Walsdorf wird ein Stadtteil der Stadt Idstein.

2013 Entdeckung eines Brunnens der bandkeramischen Kultur aus der Jung-Steinzeit 5400-5000 v. Chr. bei Grabungen im Neubaugebiet Im Hostert. Ca. 30 Siedlungsplätze um Walsdorf waren bereits bekannt.

Die Kirche


1393/1396 erstmalig urkundliche Erwähnung einer Kirche in Walsdorf. Der heutige spätgotische Bau stammt aus dem Anfang des 16. Jh.

1644 bayrische Truppen brennen den Flecken samt Kirche nieder.

1652 – 1663 Wiederaufbau. Die Deckengemälde schafft Veit Graf (1660). Die Barockmalerei an Orgel und Emporen stammt aus dem 17. und 18. Jh. Die Kreuzigungsgruppe, Kanzel und Abendmahlsgerät sind Schenkungen von Walsdorfer Bürgern (17. und 18. Jh). Die jetzige Orgel wird 1858 angeschafft. Die bunten Glasfenster im Chor werden 1903 vom Wiesbadener Glasmaler Centner gemalt, gestiftet von Hermann Düssel. Im Flecken setzt sich wie in der gesamten Grafschaft Idstein in den 1540er Jahren die Reformation durch, im Kloster später. Bis heute ist das Dorf überwiegend evangelisch.

Bis 1837 befindet sich der Friedhof bei der Kirche, wird dann außerhalb des Dorfes neu angelegt. Das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege neben dem Friedhof wird 1954 errichtet, die Leichenhalle 1955 und die neue Trauerhalle 2004.

Die Schule


Seit 1613 ist eine Schulstube bezeugt, zunächst in der Sakristei der Kirche. Rund 200 Jahre lang wird dann ein Haus neben der Kirche als Schule benutzt.

Bis 1823 werden die Gebäudereste des Klosters als Back-und Rathaus genutzt.

1824 Abriss derselben und Bau einer Schule, da die Schülerzahl auf 126 angewachsen ist. Zunächst gibt es zwei Klassen, seit etwa 1900 drei.

Im Zuge der Landschulreform wird die Walsdorfer Grund- und Hauptschule 1974 aufgelöst und in die Grund- und Gesamtschule Wallrabenstein eingegliedert.

Der Klostergarten


Zur Erinnerung an über 500 Jahre Klosterleben in Walsdorf hat der Bürgerverein Walsdorf e.V. diese kleine Oase 2020/2021 angelegt.

Der Klosterbezirk umfasste ungefähr den Bereich der heutigen Straßen Am Obertor/Klostergasse/Blinde Gasse und
Klosterplatz.

In diesem Bezirk befand sich das Kloster samt Kirche, Konventsaal, Schulstube, Dormitorium für 25 Nonnen sowie ein Brauhaus, Backhaus, Waschhaus, Viehställe und ein Kräutergarten.

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Vom 30. August bis 01. September 2024